Geschichte der GOL

Die GOL wurde im September 1993 gegründet. Gründungsmitglieder waren sieben grün-nahe Frauen aus der Friedens- und Anti-Atomkraftbewegung sowie vier Männer vom BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: Susanne Fauth-Rank, Isabella Nolte, Cornelie Bort, Renate S., Grete Cajar, Ingeborg Bachmann Martina Knoll-Schenk, Robert Auersperg, Thomas Plötzke, Torsten Otterbach, Frank D.

Nachdem es damals schon seit über zehn Jahren einen Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen gab, war es an der Zeit auch in Weinstadt eine grüne Liste für die Gemeinderatswahl auf die Beine zu stellen. Erklärtes Ziel war nach der Kommunalwahl 1994 im Gemeinderat vertreten zu sein. Nach längeren basisdemokratischen Diskussionen einigte man sich auf ein Wahlprogramm mit Schwerpunkten wie Natur- und Umweltschutz, ökologische Stadtentwicklung, Familien-, Frauen und Jugendpolitik, Bürgerbeteiligung.

Anfang 1994 kamen noch weitere Mitglieder hinzu als wir die Kandidatenliste aufstellten, so dass die GOL auf 20 Mitglieder anwuchs. Die Spannung am Wahlabend war sehr groß und wir waren völlig überrascht, dass wir ad hoc mit drei Sitzen für drei Frauen (Ingeborg Bachmann, Susanne Fauth-Rank, Hanna Auersperg) in den Gemeinderat in Fraktionsstärke einziehen konnten. In allen Ausschüssen war die GOL mit je einem Sitz vertreten. Die im Wahlprogramm festgelegten politischen Ziele verfolgten wir fortan unbeirrt und konsequent. Wir überzeugten mit guter Vorbereitung, unkonventionellen Ideen und durchdachten Argumenten. Zunächst wurden wir von den anderen GR-Mitgliedern kritisch beäugt. Es waren ja fast nur Männer im fortgeschrittenen Alter. Als Frauen mit Familie wussten wir genau welche Themen in Weinstadt dringend bearbeitet werden mussten (gute Kinderbetreuungs- möglichkeiten um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, Angebote für Kinder und Jugendliche, Bildung und Beratung). Die Männer des BUND unterstützten uns mit ihrem Wissen im Bereich Umwelt- und Naturschutz, vor allem im Technischen Ausschuss, in dem Hanna Auersperg vertreten war. Die folgenden Themen konnten in den kommenden Jahren nach vorne gebracht werden: Energiemanagement in städtischen Gebäuden, Schulsozialarbeit, Entwicklung Stadtjugendplan und demokratische Beteiligung von Jugendlichen im Jugendforum, Erweiterung der Ganztagsbetreuung, Radwegevernetzung zwischen den Ortschaften, Agenda 21 mit Bürgerbeteiligung, Einrichtung der Interessenbörse Impulse, Auslobung eines Wirtschaftsinnovationspreises.