Beim „Grünen Mittwoch“ am 12. Februar diskutierten 24 Interessierte darüber, wie der Klimaschutz in Weinstadt vorangetrieben werden kann. Anwesend waren Vertreter*innen aus der Bürgerschaft, von BUND, Naturfreunden, Obst- und Gartenbauvereinen, Umweltteam der Kirchen, Gemeinderat, Jugendgemeinderat, Umwelt-AG am Bildungszentrum sowie Fridays for Future.
Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte Manfred Siglinger, Fraktionsvorsitzender der GOL, dass die Klimakrise mit steigenden Temperaturen, Starkregenereignissen und dramatisch abnehmenden Grundwasserspiegeln längst auch hier bei uns angekommen ist. Nur wenn alle, also Kommunen, Gewerbe und Bürger rasch und konsequent ihren Teil zur Minderung der Treibhausgasausstoßes beitragen, kann die globale Erwärmung um mehr als 1,5 Grad Celsius noch gestoppt werden. Weinstadt hat sich zwar im Kursbuch 2030 das Ziel vorgegeben, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 50 % zu reduzieren, doch es ist völlig unklar, wo wir stehen und wie dieses Ziel erreicht werden soll. Auf kommunaler Ebene kann Klimaschutz an vielen Punkten ansetzen. Es gilt, lokale Potenziale für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erkennen, damit konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden können. Die Handlungsfelder sind vielfältig: Vor Ort werden Wohngebiete erschlossen, Häuser gebaut, Gebäude beheizt und Autos gefahren. Durch eine klimafreundliche Energie-, Verkehrs-, Stadt-, und Raumplanung kann Weinstadt einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und seine Bevölkerung leisten. Wenn nichts unternommen wird, werden langfristig hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Daher sichert kommunaler Klimaschutz auch die Zukunftsfähigkeit der Stadt.
Beispiele aus Städten in der Region wie Kirchheim/Teck und Nürtingen zeigen, dass ein nachhaltiger Erfolg beim Klimaschutz vor allem auf einem systematischen Vorgehen in Form eines integrierten Klimaschutzschutzkonzeptes basiert. Entscheidend ist dabei, dass das Konzept gemeinsam mit der Bürgerschaft und lokalen Expert*innen erarbeitet wird und an die Bedingungen von Weinstadt angepasst ist. Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Verantwortliche aus Verwaltung und Politik spielen dabei eine wichtige Rolle. Beim „Grünen Mittwoch“ wurde hier bereits ein erster Schritt gemacht. Die Teilnehmenden benannten zahlreiche kurz- und langfristige Maßnahmen aus acht Handlungsfeldern, wie z.B. energetische Sanierung im privaten und öffentlichen Bestand, klimaschonende Mobilität, Bauleitplanung, öffentliche Beschaffung und Bewusstseinsbildung.
Ein Ergebnis der Veranstaltung war, dass in Kürze ein breites Weinstädter Bündnis für Klimaschutz ins Leben gerufen wird. Ziel des Bündnisses ist es, sich für ein Weinstädter Klimaschutzkonzept einzusetzen, das von Akteuren aus Verwaltung, Politik, Unternehmen und Bürgerschaft getragen, erarbeitet und konkret umgesetzt wird.